
Was es bedeutet, eine Karriere als Wissenschaftsmanager anzustreben, kann man bei Christian Tidona ablesen. Neben einem langen Atem braucht es auch bisschen Glück und die richtigen Mentoren zur rechten Zeit. All das hatte Tidona. Dabei waren seine ersten Karriereschritte als PostDoc eher holprig. Nach dem Studium der Molekularbiologie und Virologie an der Universität Heidelberg gründete der junge Tidona kurz entschlossen ein erstes Biotech-Start-up. Und ging damit prompt baden. Die Lektion? „Aufstehen, zurückkehren, weiter machen. Sich nicht davon abhalten lassen, dass Scheitern in Deutschland immer noch eine Art Stigma ist“, betont Tidona heute.
Das bis jetzt sichtbarste Ergebnis seiner Visionen als Wissenschaftsmanager ist womöglich BioRN. Denn an diesem Spitzencluster für Biotechnologie lässt sich heute gut beobachten, wie innovativ vernetzte biomedizinische Forschung an der Schnittstelle zwischen Universitäten und Wirtschaft besonders effizient ablaufen kann. Tidona hatte sich für Konzeption und Aufbau des Clusters einiges von weltweit anerkannten Vorbildern abgeschaut, etwa vom renommierten Weizmann Institut of Science in Israel. Wichtige Erkenntnis: „Es geht nicht nur um Effizienz, sondern vor allem auch darum, fachliche und geistige Silos aufzubrechen, um überhaupt mit den Besten zusammen arbeiten zu können.“
Erstveröffentlichung: 19. November 2018
Autor: Ernst Timur Diehn