48 Parts, ein Track: warum Bonez’ Megalodon-Version mehr ist als nur ein Remix || PULS Musikanalyse

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Bonez MC hat seinen Megalodon-Remix von „bissu dumm ¿“ mit Nate57 gedroppt. Gute 18 Minuten mit 48 Parts. Gefühlt ist ganz Deutschrap auf dem Remix versammelt. Wie Bonez MC mit dem Megalodon-Remix nicht nur nen krassen Track, sondern auch etwas, das größer ist als Rap, geschaffen hat, das seht ihr in dieser PULS Musikanalyse.

48 ARTISTS AUF EINEM TRACK
„bissu dumm ¿“: Erst kündigen Bonez und Nate57 den gemeinsamen Song „bissu dumm ¿“ an. Zeitgleich kündigt sich auf Social-Media ein Remix mit neuen Parts auf dem Beat „bissu dumm ¿“-Beat an. „bissu dumm ¿“ droppt erstmal „nur“ mit Nate57 und Bonez. Aber dann kommt der Megadolon-Remix mit 48 Artists, die man so nicht unbedingt zusammen erwartet hätte: Da liegen sich Kwam.E und MC Bogy in den Armen, Saliou gibt weiter an Frauenarzt und Bonez macht Backup für Ski Aggu. Das ist schon krass zu sehen, weil irgendwie ist das ja der „Urgedanke“ von HipHop: Leute aus unterschiedlichen Ecken kommen zusammen und es entsteht ein „Wir“-Gefühl, weil alle eins gemeinsam haben – HipHop.

“WIR GEGEN DIE”
Erster wichtiger Punkt für dieses „Wir-Gefühl“ ist die Hook von „bissu dumm ¿“: Die ist immer noch die von der ersten Version und wird so zu einem roten Faden für den Megalodon-Remix. Dieses klassische Thema von: „Wir hier unten gegen die da oben.“ Jetzt kommen 46 andere Rapper beim Megalodon-Remix dazu – mit komplett verschiedenen Backgrounds und bringen ihre Version von was „gegen das System“-Sein bedeutet auf den Track. Da gibt’s einmal die Fraktion straight up Straßenrap: zum Beispiel LX, AK Ausserkontrolle oder Kolja Goldstein. Die drehen krumme Dinger, weil sie vom System gefickt sind und zurückschlagen. Dann gibt’s gesellschaftskritische Parts über Diskriminierung, Fight the Power und Abschiebungen – z.B. bei Kwam.E, Azad oder Makko. Oder auch Oldschool-Legenden wie Curse, Frauenarzt oder Eizi Eiz aka Jan Delay, die auf Deutschrap-History zurückblicken. Und dann sind da noch Leute wie Finch, Big Toe und Kontra K, die nichts von Politiker:innen und „denen da oben“ halten – manchmal aber auch bisschen abdriften. Jeder ist auf seine eigene Art „politisch“ unterwegs im Megalodon-Remix.

ALLE ZUSAMMEN AUF EINEM TRACK: OG HIPHOP-MOMENT
Dieses „Vereinen“ findet auch im Musikvideo zum Megalodon-Remix von Bonez MC statt: Es wirkt wie eine riesige Cypher – ein Haufen Rapper in einem Raum, fast jeder droppt einen Part. Ski Aggu und Kolja Goldstein machen HipHop-Hände während Juju rappt. Der Look vom Video zum Megalodon-Remix: classic HipHop. Schwarz/weiß, 90s Fisheye, die Kamera ständig in Bewegung. Jeder rappt rough in die Kamera und wird vom Rest gepusht. Erinnert voll an die alten Rap-Classics und wurde im Deutschrap immer wieder so gemacht. Auch wenn die Artists unterschiedliche Styles fahren, ist der Look vom Megalodon Remix die OG HipHop-Optik, auf die sich alle einigen können. Das ist auch das große Überthema vom Remix: Alle auf einem Track, egal, welcher Sound oder ob man mal Beef hatte. Deswegen wirkt der Song so „legendär“ – es geht um mehr als nur Rappen.

WO IST DER REST?
Im Video vom megalodon-Remix treten auch Leute ohne eigenen Part auf, z.B. MC Bogy oder Wa22ermann, die eigentlich sogar schon ihren Part angedeutet hat. Viele fragen sich auch: Was ist mit Gzuz, dem Rest von 187, Xatar, SSIO, Haftbefehl oder Ufo361? Hat Bonez MC noch einen Part 2 vom Megalodon-Remix in der Hinterhand?

Fehlt euch noch irgendwer auf dem Megalodon-Remix? Denkt ihr, da kommt noch ein Part 2?

Schreibt es in die Kommentare!


#PulsMusikanalyse #PMA #Bissudumm #Megalodonremix

1 – 00:00 – Intro
2 – 00:51 – 48 Artists, ein Track
3 – 01:48 – „Wir-Gefühl“
4 – 02:28 – Alle Rapper kommen zusammen
5 – 04:14 – Das Musikvideo
6 – 05:41 – OG HipHop-Moment
7 – 06:33 – Wo ist der Rest?
8 – 06:59 – Outro

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Redaktion: Kevin Nitsch, Sophie Kernbichl, Philipp Laier
Host: Shushan Delal
Kamera: Johannes Kurz
Schnitt: Sarah Lindebner
Tonmischung: Hannah Mayer
Kanalmanagement: Bertan Sivrikaya